Eine gelernte Hotelfachfrau am Herd, die Wände vollgekritzelt mit Filzstiften und auf der Speisekarte wimmelt es von exotischen Tieren – wie passt das alles zusammen?

Der Burger sieht aus wie gemalt. Oben mit Sesamkörnern gespickt, dann ein gebratenes Ei zusammen mit Bacon-streifen, es folgen Salat, Tomate, dänische Gurken süß-sauer und dann dieses wunderbare Rindfleisch mit Käsefüllung, ein paar frische Zwiebeln dürfen auch nicht fehlen. Eine Beschreibung wie aus dem Rezeptbuch. Zu schön, um wahr zu sein?

Kerstin Walther fühlt sich sichtlich wohl in ihrer kleinen Küche. „Für euch ist sie groß, für mich ist sie zu klein“, sagt die Geschäftsinhaberin des 7th Heaven Burger in der Otto-von-Guericke-Str. 60. Ihre Geschichte und ihr Alltag sind so einzigartig wie ihre Köstlichkeiten:

Die gelernte Hotelfachfrau tüftelt für mehr als zwei Jahre an einem Burgerrezept nach amerikanischem Vorbild. Jedes Mal, wenn sie ihre Burger brät, rennen Freunde und Verwandte die Küche ein. Bei solcher Resonanz muss Expansion her! Kerstin und ihr Lebensgefährte gründen den 7th Heaven Burger.

Das Restaurant am Hasselbachplatz gibt es jetzt schon mehr als ein Jahr. Während dieser Zeit bleiben die Fleischbrötchen nur kurz ein Geheimtipp. Die Reporter von MDR SPUTNIK waren schon da und auch die Longboarder von ungefilmt haben einen Halt im siebten Burgerhimmel gemacht.

Was macht den 7th Heaven Burger zum besten Burger der Stadt?

Eine amerikanische Rezept-Idee, nur beste Zutaten und viel Zeit, sagt Kerstin. Der Käse wird in der Otto-von-Guericke-Straße ins Fleisch mit eingearbeitet. Die Inspiration dafür nahm sie aus der Dokumentationsreihe von Adam Richman, der auf seiner USA Reise in Minneapolis zwei ganz besondere Burger probiert:

In Magdeburg heißt der Burger nicht „Juicy/Jucy Lucy“, sondern 7th Heaven, weil man sich nach dem Essen fühlen soll wie auf Wolke sieben, meint die Ex-Hotelfachfrau. Die Rindfleisch-Patties mit dem Käse in der Mitte sind, laut Kerstin, in Deutschland einzigartig in ihrer Qualität. Dazu trägt ebenso die Wahl der weiteren Zutaten bei, wie auch die einzigartige Qualität des Fleisches.

Das Brötchen kommt vom Landbäcker, der diese nach altem DDR-Rezept backt. Beim Salat ist die Chefin ebenfalls wählerisch. Lollo Bionda Salat heißt das Grünzeug, dem die Köchin vertraut. „Einfacher Eisbergsalat schmeckt in meinem Burger nach nichts.“

Zusammen mit einer doppelten dänischen Kombination – Burger-Dressing und besonderen süß-sauer Gurken – wird die Geschmackskomponente perfekt abgerundet. Nicht übermäßig vollgefressen, sondern ein Geschmackserlebnis, welches jeden Gast mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht zurücklässt. Das ist das Motto im siebten Himmel.

Besonderes Fleisch: Auch mal per Flugzeug eingeflogen

Apropos global: Jedes zweite Wochenende gibt es im Restaurant Burger mit ganz besonderer Note. Dann tauscht Kerstin das Rindfleisch mit Fleisch, welches nicht so häufig auf dem deutschen Speiseplan steht. 14 verschiedene Sorten fanden sich schon zwischen zwei Brötchen wieder:

Elch, Pferd, Büffel, Hase, Strauß, Bison, Rinderfilet, Rentier, Kamel, Lamm, Reh, Wildschwein, Känguru, Hirsch

Den weitesten Weg hat das Bison-Fleisch hinter sich. Das importiert 7th Heaven aus Kanada. Per Flug-express schafft es das exklusive Gut (80 Euro pro Kilogramm) innerhalb eines Tages von der Ranch bis nach Magdeburg. Alles andere kommt der Chefin nicht auf den Bräter: „Wenn Fleisch einmal tiefgekühlt wird, ist der Qualitätsverlust zu groß.“ An den Special-Tagen empfiehlt sich eine Reservierung,  da es Einige gibt, die beispielsweise zu Ostern einen Hasen oder zu Weihnachten ein Rentier auf dem Teller haben wollen.

Kritzeleien an der Wand – ein Gästebuch der besonderen Art 

Einzigartig, wie so vieles hier, ist auch das Gästebuch der Burgerbude. Jeder Gast darf sich, nach amerikanischem Vorbild, mit Filzstiften an der Wand verewigen. Kunstwerke von Tätowierern, lyrische Meisterwerke in fünf Sprachen und meterweites Lob findet man an den Wänden:

 

Wer in der heutigen, schnelllebigen Zeit nach etwas Besonderem sucht, ist hier richtig. „Ich stehe länger in der Küche, als die Gäste essen“, sagt die Köchin Kerstin Walther. Gut Ding will Weile haben, tut ein Sprichwort so schön kund. Wer seine Geschmacksnerven auf eine exotische Reise schicken möchte, ist hier richtig.

Bald gibt es Krokodil-Burger. Wir sind gespannt und reservieren schon mal vor.

 

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